November 2024
Liebe Kirchenvorstehrinnen und Kirchenvorsteher!
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl oder Berufung in den Kirchenvorstand Ihrer Kirchengemeinde. Es ist eine große Verantwortung, die Sie mit diesem schönen Amt übernommen haben. Es wartet genügend Arbeit auf Sie: Die Sorge um das Gemeindeleben und den Gottesdienst, um die Menschen mit all Ihren Freuden und Leiden. Dass das Evangelium unter die Leute kommt, ist Ihnen ans Herz gelegt, aber auch die Finanzen, Bausachen und Personalangelegenheiten. Sie, liebe Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher geben Ihrer Gemeinde ein Gesicht. Die Menschen sollen spüren, es ist schön, zu dieser Kirche zu gehören, die aus Geschichten von der Rettung des Lebens gebaut ist, Geschichten, die Trost und Zuversicht verbreiten. Ja, da kann man schon ganz schön rudern, um das alles zu bewerkstelligen. Aber Sie sind nicht nur Ruderinnen, sondern auch Steuermänner und Steuerfrauen im Boot Ihrer Gemeinde. Ich habe manchmal das Gefühl in unserer Kirche gibt es zu viel Steuerleute und zu wenig Ruderer. Die folgende kleine Geschichte passt sehr gut dazu:
"Vor einiger Zeit verabredete eine deutsche Firma ein jährliches Wettrudern gegen eine japanische Firma, das mit einem Achter auf dem Rhein ausgetragen werden sollte. Beide Mannschaften trainierten lange und hart, um ihre höchste Leistungsstufe zu erreichen. Als der große Tag kam, waren beide Mannschaften topfit, doch die Japaner gewannen mit einem Vorsprung von einem Kilometer.
Nach dieser Niederlage war das deutsche Team sehr betroffen und die Moral war auf dem Tiefpunkt. Das obere Management entschied, dass der Grund für diese vernichtende Niederlage unbedingt herausgefunden werden musste. Ein Projektteam wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen und um geeignete Abhilfemaßnahmen zu empfehlen. Nach langer Untersuchung fand man heraus, dass bei den Japanern acht Leute ruderten und ein Mann steuerte, während im deutschen Team ein Mann ruderte und acht Mann steuerten.
Das obere Management engagierte sofort eine Beraterfirma, die eine Studie über die Struktur des deutschen Teams anfertigen sollte. Nach einigen Monaten und beträchtlichen Kosten kamen die Berater zu dem Schluss, dass zu viele Leute steuerten und zu wenige ruderten.
Ein Reformprogramm wurde erarbeitet und umgesetzt. Um einer weiteren Niederlage gegen die Japaner vorzubeugen, wurde die Teamstruktur geändert. Es gab jetzt fünf Steuerleute, zwei Obersteuerleute, einen Steuerdirektor und einen Ruderer. Außerdem wurde für den Ruderer ein Leistungsbewertungssystem eingeführt, um ihm mehr Ansporn zu geben. Sie sagten: „Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung geben.“
Ein inzwischen durch den Ruderer eingereichter Verbesserungsvorschlag, das Ruderboot mit acht Ruderern und einem Steuermann zu besetzen wurde abgelehnt. Begründung: Das Boot könne zwar dadurch schneller bewegt werden, jedoch fehlt das richtungsweisende Management der Steuerleute, wodurch das Eintreffen des Bootes am Ziel als unwahrscheinlich gelte.
Im nächsten Jahr gewannen die Japaner mit einem Vorsprung von zwei Kilometern. Das Management reagierte, lobte das Reformprogramm, und entließ den Ruderer und verkaufte das Boot."
Das Wohl der Kirchengemeinde, liebe Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher, liegt in Ihren Händen. Der Gemeindebund setzt sich seit Jahren dafür ein, die Rechte der Kirchengemeinde zu stärken. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Gemeinden zu ermutigen, ihre Rechte wahrzunehmen, der Verantwortung des Lebens in ihrer Gemeinde gerecht zu werden und jeglicher Entmündigung entgegenzutreten.
Wenn Sie mehr über uns erfahren wollen. Schauen Sie auf unsere Homepage:
www.gemeindebund-bayern.de
Gerne kommen wir auch zu Ihnen zu einem Gespräch.
Wir wünschen Ihnen Gottes Segen für ihren Dienst als Ruderer/Ruderinnen und Steuermänner/Steuerfrauen.
Dr. Gerhard Schoenauer
1. Vorsitzender des Gemeindebundes
In der neuen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU VI) wurde gefragt, mit welchen kirchlichen Organisationen sich die Befragten am stärksten verbunden fühlen. Unter den evangelischen Kirchenmitgliedern nennen 64% an erster oder zweiter Stelle die örtliche Kirchengemeinde (S.45f). Die Zahlen sind mit der letzten KMU identisch, was schlicht und einfach bedeutet, dass wer sich mit der evangelischen Kirche verbunden fühlt, sich auch mit der Ortsgemeinde verbunden fühlt. Für diejenigen, die sich der Gemeinde verbunden fühlen, kommt ein Kirchenaustritt so gut wie nicht infrage.
Das ist ein weiterer und nicht unwesentlicher Grund, der Ortsgemeinde endlich den ihr gebührenden Platz einzuräumen.
Der Gemeindebund Bayern setzt sich dafür ein, die bei den letzten Reformbewegungen in der Kirche stark vernachlässigten Kirchengemeinden zu stärken.
Wir freuen uns, dass 120 Kirchengemeinden als Mitglieder im Gemeindebund unsere Anliegen unterstützen.
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